Lernen mit Spaß und Bewegung
Kinder verfügen von sich aus über einen nahezu unerschöpflichen Bewegungsdrang, denn sie rennen, klettern und spielen wann immer sie die Gelegenheit dazu haben. Sie bewegen sich, um Freude, Spaß und Lust dabei zu erfahren. Zudem zeigen Kinder im Freispiel einen enormen Anstrengungswillen. So geben sie nicht gleich auf, wenn es ihnen nicht gelingt, den Ball zu fangen. Stattdessen versuchen sie es immer und immer wieder - bis es ihnen schließlich gelingt. Dabei verfeinern sie indirekt und unbewusst ihre Wurf- und Fangtechnik, bis ein sicheres Werfen und Fangen möglich ist. Diese Erfahrungen, die Kinder durch eigenes Ausprobieren sammeln, sind von unschätzbarem Wert. Sie lernen dabei, den Ball mit dem für sie optimalen Kraftaufwand so zu werfen, sodass sie ihn im richtigen Moment wieder fangen können. Gelingt ihnen dieses, so hören sie nicht einfach auf. Vielmehr erhöhen sie aus eigenem Antrieb heraus den Schwierigkeitsgrad. Der Ball wird höher geworfen, es wird geklatscht vor dem Auffangen, er wird einem anderen Kind zugespielt usw. Dieses kleine Beispiel zeigt, wie viele Lernprozesse in einem Kind ablaufen, während es für Erwachsene nach einem einfachen Spiel aussieht. Kinder verstehen und Begreifen die Welt mit anderen Augen. Diese kindlichen Denk- und Verhaltensmuster prägen meine Tätigkeit in der Kreativoase.
Mein oberstes Ziel ist es, dass Kinder Spaß daran haben, neues Wissen zu erwerben und Sinnzusammenhänge zu verstehen.
Nicht aus (logischen) Schlüssen der Erwachsenenwelt, sondern vielmehr aus der Lebenswelt der Kinder heraus. Ich arbeite in meinen Stunden daher vorwiegend mit anschaulichen Methoden. Durch Ausprobieren und Selbstentdecken prägen sich beispielsweise mathematische Sachverhalte nachhaltig ein.
Da Kinder sich sehr gern bewegen, soll auch dies nicht zu kurz kommen. Über kleine Auflockerungs- und Koordinationsübungen wird der Lernstoff gefestigt. Es besteht ein empirisch nachweisbarer Zusammenhang zwischen motorischer und sprachlicher Entwicklung (vgl. Renate Zimmer: Der Einfluss des Sports auf die Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern im Vorschulalter - eine experimentelle Untersuchung über den Zusammenhang motorischer, kognitiver, affektiver und sozialer Kompetenzen, 1980). Rhythmische Bewegungen, z.B. das Prellen eines Balls, Seilspringen, Abklatschverse usw. entwickeln bei Kindern auch auf der sprachlichen Ebene ein Satzrhythmusgefühl. Zudem schulen koordinative Bewegungen und Spiele auch die Konzentrations- und Merkfähigkeit. Ebenfalls gut integrieren lässt sich dabei die Raum-Lage-Orientierung (vor/hinter/über/unter...rechts/links) sowie damit einhergehend eine Erweiterung des lexikalischen Wortschatzes.
Das Wichtigste noch einmal auf einen Blick:
- Kinder wollen sich bewegen und haben Spaß daran
- Kinder lieben es, ihre Kräfte mit Gleichaltrigen im Spiel zu messen
- durch Ausprobieren lernen Kinder nachhaltig
- Kinder sehen die Welt mit anderen Augen
- Zusammenhänge, die der Lebenswelt der Kinder entstammen, werden besser verstanden
- Bewegung beeinflusst das Lernverhalten und die Gedächtnisleistung nachhaltig positiv